globalklang

Bassem Hawar & Albrecht Maurer

Mi 06. 03. 2019
€ 9,– / € 6,– / U18 frei

Crossover Bagdad – Köln

Die beiden in Köln lebenden Meistermusiker Albrecht Maurer und Bassem Hawar trafen sich erstmals 2015 zu einem Konzert. Es folgen weiter Gastspiele, u.a. als Höhepunkt ein Konzert im Kölner Dom im September 2016. In ›Crossover Bagdad Köln‹ spielen sie verschiedenartige Streichinstrumente ihres jeweiligen Kulturraums, schaffen eigene Kompositionen speziell für diese Instrumente. Ihre synkopische Musik auf der Basis einer Spurensuche in ihrer jeweiligen musikalischen Heimat ist beseelt von ihrer Reiselust. So verwandt ihre Tonerzeugung sein mag, so unterschiedlich ist der Klang, Ornamentik und die musikalische Sozialisation. Es begegnen sich Archaisches ebenso wie Klassisches und Zeitgenössisches aus Orient und Okzident.

Traditionell wird die Djoze im Irak aus einer halben Kokosnuß hergestellt, ihre Öffnung mit einer Fischhaut oder Rinderherzmembran verschlossen. Bassem baut seine Instrumente selbst und entwickelte sie so weiter, daß er arabische und europäische Musik spielen kann. Nach seinem Entwurf werden heute Instrumente als ›Bassems Djoze‹ gebaut.
Albrecht Maurer spielt eine gotische Fidel mit 5 Saiten, die nach mittelalterlichen Fresken rekonstruiert wurde und mit Naturdarmsaiten gespielt wird. Sie hat als Besonderheit eine doppelte D-Saite, um einen durchgehenden Bordunklang zu erzeugen.

Der Geiger und Komponist Albrecht Maurer studierte Violine an der Musikhochschule Köln. Er studierte bei Johannes Fritsch und Klarenz Barlow. Erfahrungen in Neuer Musik und experimentellem Musiktheater sammelte Albrecht Maurer durch die intensive Zusammenarbeit mit mehreren Komponisten aus der Schule Mauricio Kagels, darunter Maria de Alvear, Carola Bauckholt und Manos Tsangaris. Albrecht Maurer wirkte bei mehr als 60 Rundfunk Produktionen mit und veröffentlichte zahlreiche CDs. Er arbeitete mit namenhaften Musikern verschiedener Genres u. a. mit: Steve Argüelles, Lucian Ban, Karl Berger, Kent Carter, Benoit Delbecq, Theo Jörgensmann, Achim Krämer, Klaus Kugel, Dieter Manderscheid, Mat Maneri, Charlie Mariano, Barre Phillips, Ludger Singer, Norbert Stein, Bobo Stenson, Wolter Wierbos. Zusammen mit Norbert Rodenkirchen spielt er im Pariser Ensemble Dialogos.

Bassem Hawar studierte am Konservatorium in Bagdad die irakische Spießgeige Djoze und spielte danach in verschieden Ensembles sowie dem staatlichen Sinfonieorchester. Seit 2000 lebt er in Deutschland. Mit Saad Thamir gründete er die Ensembles Lagash, Ahoar und Sidare. Er gibt Konzerte in zahlreichen europäischen, arabischen und einigen asiatischen Ländern. Er ist Preisträger des Weltmusikpreises creole NRW 2006 und des creole Bundeswettbewerbs 2008. Aktuell spielt er in zahlreichen Gruppen unterschiedlichster Musikrichtungen von klassisch irakischem Maqam (Norouz Ensemble) über europäische mittelalterliche Musik (Sanstierce) bis hin zu Flamenco (Trio Ziryab), Neuer Musik und experimentellem Jazz. Auch bei solistischen Auftritten in verschiedenen Projektensembles kann man seine Virtuosität bewundern.